Hätte man Lars und mich vor unserem Urlaub gefragt, dann hätten wir voller Überzeugung geantwortet, dass Tunö in diesem Jahr sicher der nördlichste Hafen unserer Reise sein wird. Schließlich haben wir nur 2,5 Wochen Urlaub und durch den KiTa-Start der Jungs auch einen finalen, unumstößlichen Rückkehrtermin.
Außerdem ist Reisen mit zwei Kleinkindern anstrengend und wir wollen sie und uns nicht überfordern…
Soviel zur Theorie…
Wir haben die Tage auf Tunö sehr genossen. Das Wetter war spitze und es ist auch für die nächsten Tage mit einem Hochdruckgebiet zu rechnen… So weit ist Anholt ja gar nicht entfernt… nur eine Nachttour… ein Segelurlaub ohne Anholt ist ja eigentlich auch kein richtiger Segelurlaub… die Bedingungen sind spitze… die Kids fühlen sich an Bord mittlerweile mehr als zu Hause… wir würden die Crew der Felix dort sehr wahrscheinlich wieder treffen, die haben Tunö einen Tag vor uns verlassen…
Was sollen wir sagen… Spontan haben wir also gestern beschlossen den Kids noch Abendbrot auf Tunö anzubieten und dann gen Anholt zu starten.
Um 18:15 Uhr ging es los…
Peer hat die ersten Seemeilen noch an Deck verbracht, Finn hat Fähre gespielt und gar nicht richtig gemerkt, dass wir unterwegs waren. *zwinker*

Um kurz nach 19 Uhr habe ich erst Peer, dann Finn ins Bett gebracht. Beide Kinder haben sich völlig unbeeindruckt davon gezeigt, dass wir unterwegs waren. Es hat halt etwas geschaukelt, aber das Abendritual fand für Beide wie gewohnt statt.
Zugegeben, es gab nur eine kleine Katzenwäsche, denn müde Kinder auf wackeligem Untergrund muss man ziemlich stark festhalten, damit der Tag ohne Unglück zu Ende geht und da war mir das Vermeiden von Beulen wichtiger als die perfekt gebürsteten Zähne. ;o)
Peer hat geschlafen sobald sein Kopf die Matratze berührt hat, Finn hat noch drei Seiten lang von seinem Feuerwehrbuch zugehört, dann fielen auch seine Augen zu.
Hinterher hatte ich „Wach-Dienst“ und Lars hat uns etwas zu Essen gezaubert.
Kein Lokal könnte uns ein besseres Ambiente für ein romantisches Dinner bieten *strahl*
Noch ein Telefonat mit Wolle und Mutsch

und dann ging es in die Nacht…

Um 2:15 Uhr sind wir auf Anholt angekommen. Wir haben uns längsseits an eine Mole gelegt, um niemanden mehr zu wecken. Die Kids haben auch die Veränderungen der Motorengeräusche und das Anlegemanöver verschlafen.
Heute Morgen waren Finn und Peer allerdings leider um 6 Uhr wach und fit. *grrrr*
Aber irgendetwas ist ja immer. ;o)
Der Himmel ist strahlend blau, wir haben uns einen schönen Platz gesucht

und die Müdigkeit mit einer Dusche und einem gemütlichen Frühstück (wegen der starken Sonne unter der Kuchenbude) vertrieben.

Im Anschluss haben die Kids etwas an Bord gespielt und wir haben das Chaos der Nacht beseitigt.


Die Crew der Felix ist auch angekommen :o)))
Finn berichtete eben strahlend, dass er schon mit ihnen Schlauchboot fahren war.
Jetzt geht es an den Strand…
Wir genießen dann mal die Sonne – sicher werden wir hier einige Hafentage sammeln.
Liebe Grüße!
PS1: Finn liebt die viele, uneingeschränkte Papa-Zeit hier an Bord.
Er darf immer bei allem dabei sein, mitmachen oder zumindest genau zugucken.
Lars hat dabei eine unendliche Geduld und macht fast alles möglich. Hier stecken Beide zusammen in der Baxkiste und reparieren einen Lautsprecher :o)

PS2: Peer liebt hier an Bord vor allem die vielen Klettermöglichkeiten und vor allem liebt er die Treppe zum Niedergang…

Uns bleibt jedes Mal das Herz stehen, wenn er alleine rauf und wieder runter klettert, denn wir würden ihn ungern abstürzen sehen…

Das führt leider dazu, dass wir unten im Salon aktuell immer den großen Fatboy-Sitzsack als Absturzsicherung liegen haben müssen und je weiter der Tag sich dem Ende zuneigt, desto besser ist es, wenn einer von uns Eltern direkt hinter Peer steht, um ihn zu sichern. Abends lassen die Kräfte nämlich nach, aber leider nimmt der Kletterwille nicht proportional mit ab. *grrr – wir haben sonst ja nichts zu tun, außer dauernd diese Treppe mit Peer rauf, runter und wieder rauf zu klettern*
Von Außen sieht es aber schon süß aus, wenn des Baby da alleine aus dem großen Schiff guckt, um nach dem Rechten zu sehen…

Wahrscheinlich wundern sich vorbeigehende Segler, denn sie sehen ja nicht, dass das Baby von unten immer gesichert ist…
Natürlich findet Finn die Treppe nicht minder attraktiv. Zwei Kinder auf einer Treppe macht das Ganze jedoch nicht unbedingt sicherer. *ohne Worte*


Lars und ich sind auf jeden Fall mehr als froh, wenn Peer im nächsten Jahr die Treppe genauso sicher besteigt wie Finn und wir diesen Aufpass-Posten aufgeben können.
Toi, toi, toi!!!