Technik Ecke

Zwei Themen möchte ich gerne in der Technikecke beschreiben, zu denen wir immer wieder gefragt werden:

1) Aufbau des Bordnetzwerks, mit der Besonderheit, das Daten aus den Bordinstrumenten wie AIS/GPS/WIND/TIEFE usw. und auch Internet in einem Netzwerk verfügbar sind.

2) Internet im Ausland – SIM Karten… Wo bekommt man sie? Vor-und Nachteile

Bordnetzwerk:

Warum haben wir diesen Aufbau gewählt?
In unserer ersten Saison mit Perfect Match, haben wir ein WLAN gehabt, in dem ausschließlich die Daten der Bordinstrumente zur Verfügung standen. Internet haben wir dann mit einem 2ten WLAN und einem mobilen Hotspot an die verschiedenen Geräte an Bord verteilt.

Das Ipad ist bei der Navigation ständig zu dem WLAN gewechselt, welches Internet hat und wir mussten ständig die WLAN`s manuel wechseln. Das hat uns ein Bisschen genervt, daher haben wir nach einer Varinate gesucht, beides zu kombinieren. Seit 2014 ist dann noch das AIS und eine externe WLAN-Antenne dazugekommen. Fertige Produkte haben wir dazu nicht gefunden. AIS mit WLAN stellt nur AIS und NMEA Daten ins Netz, Internet fehlt dann wieder.

Ich habe mal unseren Aufbau garfisch dargestellt:

Folie1

Zu den Komponenten, von unten nach oben:

Raymarine ST60: Dieses sind die Bordinstrumente, die WIND GPS TIEFE GESCHWINDIGKEIT errechnen. Raymarine hat ein eigenes Bussystem, das sich Seatalk nennt. Um die Daten auf den allgemeinen NMEA 0183 Standart zu bringen ist die nächste Komponente notwendig.

Gadepool NMEA Bridge: Dieses Gerät wandelt die Daten des SEATALK Netz in NMEA Daten um, die dann von einer Vielzahl an Programmen verarbeitet werden können.

Rasperry Pi mit USB zu Seriell Wandler: Der Raspberry Pi ist ein Mini-Linux Computer, der einen geringen Stromverbrauch hat und ca. 30 EUR kostet. Als Festplatte wird eine herkömmliche SD Karte verwendet. Bei uns hat der Raspberry die Aufgabe, die NMEA Daten WIND usw. aus der Raymarine Anlage, sowie die NMEA Daten des AIS zusammenzuführen und trotz der unterschiedlichen Geschwindigkeiten im LAN über TCP verfügbar zu machen. Bisher verwenden wir das fertige Image von www.wellenvogel.de ohne Veränderungen. Der Raspberry ist dann per Kabel mit unserem Router verbunden.

Zukünftig soll der Raspberry den Router noch einsparen, aber dazu sind einige Änderungen im LINUX notwendig. Baustelle wird sein, dass das UMTS/LTE Modem im Raspberry seinen Dienst verrichtet und dass ein WLAN Adapter das WLAN zur Verfügung stellt. Dann wäre das nächste Gerät überflüssig. Angefangen habe ich damit im Urlaub schon. Den ersten Schritt habe ich geschafft, der Raspberry kann mit einem 8,00 EUR USB WLAN Adapter ein WLAN bereitsstellen. Fehlt nun das 2. Gerät unser LTE/UMTS Modem.

WLAN ROUTER Dovado Tiny go: Dieser Router soll einer der schnellsten LTE Router sein und wurde dafür viel gelobt. Der Vorteil ist:

– eigener Akku und auch ohne Stromversorung hält der Akku ca. 5 Stunden

– LAN Kabel Anschluss

– WAN Kabel Anschluss

Dieses ist ein herkömlicher WLAN Router der das WLAN aufbaut mit dem LTE Stick die Internetverbindung herstellt und die aus dem LAN Kabel kommenden Daten des AIS und der Instrumente verfügbar macht.

Ubiquitti Bullet 2HP externe WLAN Antenne: Dieses ist eine Outdoorantenne mit integrierten Router. Sie wird benutzt um eine schnelle, stabile Verbindung mit HOTSPOTS herzustellen und diese dann in unserem Bordnetzwerk für alle Geräte zur Verfügung zu stellen.

Der Vorteil ist, dass das Signal direkt an der Antenne umgesetzt wird und nicht durch ein Antennkabel mit Verlusten läuft. Diese Antenne haben wir im Heck angeklippst und können sie bei Bedarf am Achterstark hochziehen um die Reichweite zu erhöhen.

Fazit aus 2014 zu diesem Gerät… Wir haben das UMTS / LTE Netz vorgezogen, da die Geschwindigkeit in den meisten Fällen deutlich schneller war.