Der Beitrag hätte auch den Titel „Reise in Lars Vergangenheit“ heißen können, aber mehr dazu später.
Heute Morgen dachte ich es wäre Herbst. Der erste Weg zur Dusche war echt frisch.
Als dann die Sonne etwas höher kam wurde es aber schnell warm.
Der Wind weht heute deutlich milder als gestern und die letzten Tage. Diese Tatsache haben scheinbar viele zum Anlass genommen auszulaufen. Als ich heute Morgen aufgestanden bin war der Hafen bereits zu 2/3 leer. Unglaublich!

Lars hat berichtet, dass er die ersten Motoren von ablegenden Schiffen bereits um 4h morgens gehört hat und seit dem glaubt wir hätten verschlafen. Der Arme!
Wahrscheinlich brechen viele auf, die am Montag wieder arbeiten müssen und wegen der Stark-Wind-Lage der letzten Tage nicht losgekommen sind.
Wir frühstücken erstmal in Ruhe kuschelig unter der Kuchenbude.
Irgendwann legen Fifty-Fifty und die Lumme um uns herum ab. Die Leiden an irgendeiner Bettflucht *zwinker*
Wahrscheinlich sehen wir uns in diesem Jahr nicht mehr, denn ihr Urlaub neigt sich ja dem Ende zu und damit ist der Wunsch größer weiter Richtung Heimat zu kommen. Schön war’s! Macht’s gut Ihr Lieben!
Wir fahren nach dem Aufklaren noch tanken.

Wir tanken „off-road Diesel“

Das ist auch richtig so, denn nach den Wellen der letzten Tage können wir das gebrauchen. ;o)
Um 10h verlassen dann auch wir Grenaa und lassen einen noch leereren Hafen zurück. Kaum zu glauben, dass der Hafen gestern noch voll war mit nur vereinzelt ein paar leeren Plätzen.

Draußen ist ganz ruhiges Wasser.

Das ist fast ein Bißchen ungewohnt nach den letzten Tagen.
Der Wind weht mit 13-18kn. Wir binden zunächst dennoch das erste Reff ein – vielleicht sind ja noch Drücker in der Luft. Rausnehmen können wir es ja zu jeder Zeit.
Wir segeln schön die Küste runter.

An der Ecke nehmen wir dann den Motor zur Unterstützung, zum Kreuzen haben wir heute keine Lust.
Wie immer sind wir losgefahren ohne genau festzulegen wohin die Reise gehen soll. Tunø oder Øer standen zur Auswahl.
Ich merke heute jedoch schon ziemlich früh, dass ich nicht so lange segeln möchte. Meine Muskeln sind von den letzten beiden Tagen doch recht beansprucht. Ich bin erschöpft, daher fällt die Entscheidung leicht: Wir fahren nach Øer.
Die Einfahrt nach Øer ist ein Tonnensuchspiel ;o)

Die grünen Tonnen ragen nur max. 40cm aus dem Wasser.
Dann geht es in die Schleuse (wie haben wir das vermisst), die sich direkt öffnet als wir ankommen.


Der nette Schleusenwärter hilft sogar beim Befestigen der Leinen.
Danach erreichen wir „Lars Hafen der Kindheit“.

Nach einem „Mittags-Menu-der-Kindheit“

(Heidi hat früher HotDogs für ganz viele Kinder auf der kleinen Biga gezaubert.)
haben wir die Anlage entdeckt:
Die Sporthalle in der Lars früher Basketball gespielt hat.

Das Schwimmbad in dem die Jungs sich ausgetobt haben. (Nicht ganz, denn das ist das neue Schwimmbad von Øer, das Alte wurde stillgelegt.)

Ein Gang durch die Ferienhäuser an den Kanälen, die zum Teil bewohnt, zum Teil aber leider auch völlig verlassen aussehen.

Die Anlage sieht wenig ausgelastet aus. Schwinmhalle, Sporthalle und Kiosk sind top in Schuß. Mit Kindern sicher ein schöner Hafen zum Spielen, Schlauchboot fahren…
Aus unserer Sicht hat das Konzept eigentlich Potential um zu funktionieren, aber es scheint leider nicht zu laufen.
Unser Weg führt uns weiter zum Strand und dann etwas weit von der Anlage weg. Auf dem Rückweg müssen wir diese Treppe mit Kinderwagen passieren.

Zum Glück schreckt uns ja nichts ab und weil wir das wissen haben wir so ein ultraleichtes Kinderwagenmodell gewählt. :o)
Nach dem „Gewaltmarsch“ (ich habe Lars währenddessen mehrmals gefragt ob wir bis Amerika gehen *zwinker*) sind wir froh unser Boot wieder zu sehen. Wir sind halt Segler und keine Langstreckenläufer.
Der Rest des Tages geht einfach so ins Land – endlich mal etwas Ausspannzeit.
Lars liest das Abendblatt und telefoniert, ich „WhatsAppe“ und lese, Finn spielt.
Wir freuen uns auf die nächste Zeit, denn die kommenden Segel-Etappen werden jetzt kürzer werden. Damit beginnt der nächste Teil der Reise: „Familien-Entspannungs-Zeit“
Fundstück:
Hier ein plastisches Anschauungsobjekt von dem Sprichwort
„Wer im Glashaus sitzt soll nicht mit Steinen werfen.“

Unser aktueller Standort auf einer Karte, hier klicken
Starthafen: Grenaa/ Startzeit: 10:00 Uhr
Zielhafen: Øer/ Ankunftszeit 14:00 Uhr
Tagesmeilen: 23,64 sm / Gesamtmeilen 1.113,96 sm
Durchschnittsgewindigkeit: 5,91 kn / Speedmax: 7,63 kn
tatsächlicher Wind: 13-18 kn
Hafengeld: 120,- DK/Tag
…letztes Jahr sah die Sporthalle und Schwimmbad nicht so gut aus….Balu ist auch ganz erstaunt…..viele Grüße von Balu und Caroma….
Wir verfolgen euch…